plau rod krün
walter öllingers acrylmalerei ist ein fest der farben. seine bilder leuchten
von innen und offenbaren eine farbpalette, die aus einem bauchgefühl heraus treffsicher auf die leinwand gesetzt ist. nahtlos ineinander fließende übergänge kontrastieren mit klar abgegrenzten farbflächen.
die grafischen bildelemente, wie farbtupfer, laufspuren, aufgespritzte linien und pinselhiebe sorgen für struktur und raumtiefe, betonen aber gleichzeitig die informelle komponente einer spontanen bildidee. der scheinbare kampf zwischen farbe und linie löst sich in ein harmonisches miteinander. es ist die gratwanderung zwischen ruhe und unruhe die walter öllinger ausbalanciert. der entstehungsprozess des gemäldes wird zum inhalt des bildes. das wachsen von strukturen, das überarbeiten mit bildnerischen materialien lässt die arbeiten visuell und haptisch erfahrbar machen.
es sind die spuren des kreativen handelns, seines verlaufs, der widerstände und auseinandersetzungen, die den charakter der gemälde walter öllingers ausmachen. die titel und die zugehörigen texte bestätigen das. sie bieten dem betrachter eine assoziationsspur und legen eine fährte ins figurative, die man oft nur auf den zweiten
blick wahrnimmt. öllingers kraftvolle bildwelt überträgt sich energetisch, aber – und das tut gut – es bleibt ein spiel der farben, das immer auch ein augenzwinkern beinhaltet.
mag. andreas strohammer